Die Blauschwarze Holzbiene wurde zur Biene des Jahres 2024 gekürt!
- Inge
- 20. März 2024
- 2 Min. Lesezeit

Seit 2013 küren der Arbeitskreis Wildbienen-Kataster, die Landesanstalt für Bienenkunde und die Imkerverbände Baden-Württembergs die (Wild)Biene des Jahres, um auf das drohende Aussterben einheimischer Wildbienen-Arten hinzuweisen. Im Jahr 2024 fiel die Wahl auf die Blauschwarze Holzbiene.
In den Gärten Europas tummeln sich zahlreiche Insekten, doch eine Art sticht besonders hervor: die Blaue Holzbiene (Xylocopa violacea). Mit ihrer auffälligen blauen Färbung und ihrem beeindruckenden Erscheinungsbild fasziniert sie nicht nur Naturliebhaber, sondern spielt auch eine wichtige Rolle im Ökosystem als Bestäuber.
Erscheinungsbild und Verhalten
Die Blaue Holzbiene, auch bekannt als die Violette Holzbiene, ist eine der größten Bienenarten Europas. Mit einer Körperlänge von bis zu 3 Zentimetern und einer Flügelspannweite von bis zu 28mm wirkt sie im Garten wie ein fliegender Edelstein. Ihr auffälliges Merkmal ist sicherlich die metallisch glänzende, blau-schwarze Färbung ihres Körpers, die je nach Lichteinfall intensiv schimmert.
Diese bemerkenswerte Biene ist keine hektische Fliegerin wie viele andere Bienenarten. Sie bewegt sich eher langsam durch die Luft, was es ermöglicht, ihre auffällige Erscheinung in Ruhe zu betrachten. Trotz ihres imposanten Aussehens ist die Blaue Holzbiene für Menschen vollkommen ungefährlich, da sie nicht aggressiv ist und nur sticht, wenn sie direkt bedroht wird.

Lebensraum und Nahrung
Die Blaue Holzbiene ist in weiten Teilen Europas beheimatet, von Südeuropa bis in den Norden. Ihr Lebensraum erstreckt sich von Wäldern über ländliche Gebiete bis hin zu städtischen Gärten. Dabei bevorzugt sie vor allem sonnenexponierte und warme Standorte.
Wie viele andere Bienenarten ist die Blaue Holzbiene ein wichtiger Bestäuber. Sie ernährt sich hauptsächlich von Nektar und Pollen verschiedener Blüten, wobei sie eine Vorliebe für Pflanzen wie Lavendel, Thymian, Klee und Glockenblumen zeigt. Dadurch trägt sie entscheidend zur Bestäubung bei, die Biodiversität erhöht.
Nistverhalten und Lebenszyklus
Der Name "Holzbiene" kommt nicht von ungefähr. Diese Spezies nistet sich gerne in weichem Holz ein, wie es in verlassenen Käfergängen oder verwitterten Baumstämmen zu finden ist. Die Weibchen graben dort mit ihren kräftigen Kiefern Gänge, die sie anschließend mit Pollen und Nektar für ihre Brut auskleiden. Jedes Nest kann mehrere Zellen enthalten, in denen jeweils ein Ei abgelegt wird.
Die Larven der Blauen Holzbiene entwickeln sich in den Gängen des Holzes, wo sie sich von dem gesammelten Pollen und Nektar ernähren. Nach einer Entwicklungszeit von einigen Wochen verpuppen sie sich, um schließlich als ausgewachsene Bienen aus dem Holz auszuschlüpfen. Die Blaue Holzbiene ist in der Lage, mehrere Generationen pro Jahr zu produzieren, was ihre Bedeutung als Bestäuber noch weiter unterstreicht.
Naturschutz und Gartenpflege
Angesichts des Rückgangs vieler Insektenarten ist es wichtig, Lebensräume für Bestäuber wie die Blaue Holzbiene zu schaffen und zu erhalten. In Gärten können verschiedene Maßnahmen ergriffen werden, um diesen faszinierenden Kreaturen eine geeignete Umgebung zu bieten. Dazu gehören das Anpflanzen von bienenfreundlichen Pflanzen, das Bereitstellen von Nistplätzen wie Holzstapeln oder speziellen Nistkästen und der Verzicht auf den Einsatz von Pestiziden.
Die Blaue Holzbiene ist ein wunderbares Beispiel für die Vielfalt und Schönheit der Natur, das uns daran erinnert, wie wichtig es ist, die Artenvielfalt in unseren Gärten und Lebensräumen zu schützen. Durch einfache Maßnahmen können wir dazu beitragen, dass diese faszinierenden Bestäuber weiterhin unsere Welt bereichern und uns mit ihrer Anwesenheit erfreuen.
Eure Inge
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